Subdominante
Subdominante
Die Musiktheorie ist voller Begriffe und Konzepte, die das Verständnis und die Analyse von Musik erleichtern. Einer dieser zentralen Begriffe ist die „Subdominante“. Die Subdominante ist ein wichtiger Begriff in der Harmonielehre und bezeichnet den vierten Tonstufenabstand der Tonleiter von der Tonika aus. Sie hat eine grundlegende harmonische Funktion und spielt eine wesentliche Rolle bei der Bildung von Harmonien und Progressionen in der Musik.
Beispiel in C-Dur
- (T) Tonika
- (S) Subdominante
- (D) Dominante
Inhalt
Definition und theoretischer Hintergrund
In der Musiktheorie bezieht sich die Subdominante auf den vierten Ton einer Tonleiter und den darauf aufgebauten Akkord. In einer Dur-Tonleiter ist die Subdominante der vierte Ton und der Akkord, der auf diesem Ton aufgebaut ist, wird als Subdominantenakkord bezeichnet. Zum Beispiel ist in der C-Dur-Tonleiter der Ton F die Subdominante, und der Akkord, der auf F aufgebaut ist (F-A-C), ist der Subdominantenakkord.
Die Bezeichnung „Subdominante“ stammt aus der klassischen Harmonielehre und wird durch ihre Beziehung zur „Dominante“ (dem fünften Ton der Tonleiter) erklärt. Die Subdominante liegt eine Quinte unter der Dominante und eine Quarte über der Tonika, dem Grundton der Tonleiter. Diese Beziehungen sind wesentlich für das Verständnis der funktionalen Harmonie.
Funktionale Harmonie
In der funktionalen Harmonie, die von Musiktheoretikern wie Hugo Riemann entwickelt wurde, spielt die Subdominante eine wichtige Rolle. Die drei Hauptfunktionen in der Harmonielehre sind:
- Tonika (T): Der Grundton und der darauf aufgebaute Akkord. Er wirkt als das Zentrum und die Ausgangsbasis der Tonalität.
- Dominante (D): Der fünfte Ton der Tonleiter und der darauf aufgebaute Akkord. Er erzeugt eine Spannung, die nach Auflösung zur Tonika strebt.
- Subdominante (S): Der vierte Ton der Tonleiter und der darauf aufgebaute Akkord. Er dient als Vorbereitung zur Dominante und schafft einen harmonischen Übergang.
- Diese drei Funktionen bilden das Grundgerüst der Harmonielehre und sind in vielen Musikstücken und Stilen allgegenwärtig. Die Subdominante nimmt eine mittlere Position ein und fungiert oft als Verbindungselement zwischen der Tonika und der Dominante.
Subdominante in der Akkordprogression
Eine typische Akkordprogression, die die Subdominante einbezieht, ist die klassische Kadenz (I-IV-V-I). Diese Progression ist in zahlreichen Musikstilen von der Klassik bis zur Popmusik weitverbreitet. Zum Beispiel: In C-Dur: C (Tonika) – F (Subdominante) – G (Dominante) – C (Tonika). Diese Progression zeigt die Bewegung von der Tonika zur Subdominante, dann zur Dominante und schließlich zurück zur Tonika, was ein Gefühl von Spannung und Auflösung erzeugt.
Variationen der Subdominante
Es gibt mehrere Variationen der Subdominante, die in verschiedenen musikalischen Kontexten verwendet werden können:
- Subdominantparallele (vi): Der Mollakkord, der auf dem sechsten Ton der Tonleiter aufgebaut ist, kann als Variation der Subdominante fungieren. In C-Dur wäre dies der A-Moll-Akkord (Am).
- Subdominantenverwandte (ii): Der Mollakkord, der auf dem zweiten Ton der Tonleiter aufgebaut ist, wird oft als Subdominantenverwandte betrachtet. In C-Dur wäre dies der D-Moll-Akkord (Dm).
- Diese Akkorde erweitern die harmonische Palette und ermöglichen vielfältigere Progressionen und klangliche Nuancen.
Subdominante in verschiedenen Musikstilen
Die Subdominante spielt in vielen Musikstilen eine wichtige Rolle, von der klassischen Musik über den Jazz bis hin zur Pop- und Rockmusik. Hier sind einige Beispiele, wie die Subdominante in verschiedenen Genres verwendet wird:
- Klassische Musik: In der klassischen Musik ist die Subdominante ein zentrales Element der Harmonielehre. Sie wird häufig in Kadenzen und Übergängen verwendet, um die musikalische Struktur zu stärken und Spannung aufzubauen.
- Jazz: Im Jazz werden erweiterte und alterierte Akkorde oft verwendet, um die Subdominante zu bereichern. Zum Beispiel kann ein Fmaj7-Akkord als Subdominante in C-Dur verwendet werden, wobei zusätzliche Töne wie die 7. (E) hinzugefügt werden.
- Pop- und Rockmusik: In der Pop- und Rockmusik ist die I-IV-V-I-Progression weitverbreitet. Viele bekannte Songs verwenden diese Struktur, um eingängige und harmonisch befriedigende Melodien zu schaffen.
Beispiele aus der Musikgeschichte
Um die Rolle der Subdominante in der Musikgeschichte zu verdeutlichen, betrachten wir einige berühmte Beispiele:
- Beethovens 9. Sinfonie (Ode an die Freude): Die berühmte Melodie dieser Sinfonie verwendet die Subdominante, um eine feierliche und erhebende Stimmung zu erzeugen. Die Progression C (Tonika) – F (Subdominante) – G (Dominante) – C (Tonika) ist ein zentrales Element des Themas.
- The Beatles – Let It Be: In diesem klassischen Pop-Song wird die Subdominante (F) verwendet, um die harmonische Struktur zu unterstützen. Die Progression C – G – Am – F ist ein anschauliches Beispiel für die Nutzung der Subdominante in der Popmusik.
- Johann Sebastian Bach – Präludium in C-Dur (Wohltemperiertes Klavier, Buch I): Bach verwendet die Subdominante in vielen seiner Werke, um harmonische Vielfalt zu schaffen. In diesem Präludium führt die Progression von C-Dur zur Subdominante (F-Dur) und zurück zur Tonika, was ein Gefühl von Bewegung und Entwicklung erzeugt.
Praktische Übungen und Anwendungen
Für Musiker und Komponisten, die die Verwendung der Subdominante in ihrer Musik verbessern möchten, sind hier einige praktische Übungen und Tipps:
- Akkordprogressionen üben: Experimentieren Sie mit verschiedenen Akkordprogressionen, die die Subdominante einbeziehen. Versuchen Sie I-IV-V-I, I-vi-IV-V und ii-V-I-Progressionen in verschiedenen Tonarten.
- Analyse von Musikstücken: Analysieren Sie die Harmoniestruktur von Stücken, die Sie spielen oder hören. Achten Sie darauf, wie die Subdominante verwendet wird, um Spannung und Auflösung zu erzeugen.
- Komponieren mit der Subdominante: Schreiben Sie eigene Stücke oder Melodien, die die Subdominante in den Fokus rücken. Experimentieren Sie mit verschiedenen Variationen und Kombinationen, um Ihre harmonische Sprache zu erweitern.
- Improvisation: Wenn Sie improvisieren, versuchen Sie, die Subdominante bewusst in Ihre Phrasen und Akkordwechsel einzubauen. Dies kann besonders im Jazz und in der Popmusik zu interessanten Ergebnissen führen.
Schlussfolgerung
Die Subdominante ist ein fundamentaler Bestandteil der Musiktheorie und spielt eine entscheidende Rolle in der Harmonielehre. Sie dient als Verbindungselement zwischen der Tonika und der Dominante und hilft, harmonische Spannung und Auflösung zu erzeugen. In verschiedenen Musikstilen und -epochen hat die Subdominante ihre Bedeutung bewahrt und bleibt ein zentrales Element der musikalischen Ausdruckskraft.
Durch das Verständnis und die Anwendung der Subdominante können Musiker und Komponisten ihre Fähigkeiten erweitern und ihre Musik harmonisch reicher und vielfältiger gestalten. Ob in der klassischen Musik, im Jazz oder in der modernen Popmusik – die Subdominante bleibt ein unverzichtbares Werkzeug für alle, die die Kunst der Musik meistern wollen.
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