Akkord Akkorde Musiktheorie Gitarre
Akkorde
Akkorde sind ein fundamentaler Bestandteil der Musiktheorie und des Gitarrenspiels. Ein Akkord besteht aus mehreren gleichzeitig gespielten Tönen, die eine harmonische Einheit bilden. Das Verständnis von Akkorden ist unerlässlich für das Spielen und Komponieren von Musik. Gitarren Grifftabelle***
Inhalt
- 1 Grundlegende Definition
- 2 Akkordtypen
- 3 Akkordnotation
- 4 Akkordfolgen
- 5 Funktionen von Akkorden
- 6 Anwendung von Akkorden auf der Gitarre
- 7 Erweiterte Akkorde und Voicings
- 8 Harmonische Analyse
- 9 Praktische Tipps zum Akkordspiel
- 10 Berühmte Akkordfolgen in der Musikgeschichte
- 11 Guitar Chords Online
- 12 Fazit: Akkorde
Grundlegende Definition
Ein Akkord besteht aus mindestens drei Tönen, die simultan erklingen. Diese Töne sind in der Regel in einem harmonischen Verhältnis zueinander. Der einfachste und häufigste Akkordtyp ist der Dreiklang, der aus drei verschiedenen Tönen besteht: Grundton, Terz und Quinte.
- Grundton: Der Grundton ist der tiefste Ton eines Akkords und dient als Bezugspunkt für die Benennung des Akkords. In einem C-Dur-Akkord ist etwa das „C“ der Grundton.
- Terz: Die Terz ist der zweite Ton eines Akkords und bestimmt dessen Dur- oder Moll-Charakter. Eine große Terz über dem Grundton erzeugt einen Dur-Akkord, während eine kleine Terz einen Moll-Akkord bildet. Im C-Dur-Akkord wäre die Terz das „E“ (große Terz), im C-Moll-Akkord das „Es“ (kleine Terz).
- Quinte: Die Quinte ist der dritte Ton eines Akkords und bildet zusammen mit dem Grundton und der Terz die Basisstruktur des Akkords. Sie ist entweder perfekt, vermindert oder übermäßig. Im C-Dur-Akkord ist die Quinte das „G“ (perfekte Quinte).
Akkordtypen
Es gibt eine Vielzahl von Akkordtypen, die in der Musik verwendet werden. Jeder Akkordtyp hat seine eigene Klangfarbe und Funktion innerhalb eines musikalischen Kontextes. Die wichtigsten Akkordtypen sind:
Dur-Akkorde:
Dur-Akkorde haben einen hellen und fröhlichen Klang. Sie bestehen aus einem Grundton, einer großen Terz und einer perfekten Quinte. Ein C-Dur-Akkord setzt sich aus den Tönen C, E und G zusammen.
Moll-Akkorde:
Moll-Akkorde haben einen dunkleren und melancholischeren Klang. Sie bestehen aus einem Grundton, einer kleinen Terz und einer perfekten Quinte. Ein C-Moll-Akkord setzt sich aus den Tönen C, Es und G zusammen.
Verminderte Akkorde:
Verminderte Akkorde haben einen dissonanten und spannungsvollen Klang. Sie bestehen aus einem Grundton, einer kleinen Terz und einer verminderten Quinte. Ein C-verminderter Akkord (Cdim) besteht aus den Tönen C, Es und Ges.
Übermäßige Akkorde:
Übermäßige Akkorde haben einen offenen und schwebenden Klang. Sie bestehen aus einem Grundton, einer großen Terz und einer übermäßigen Quinte. Ein C-übermäßiger Akkord (Caug) besteht aus den Tönen C, E und Gis.
Sus-Akkorde:
Suspended (Sus) Akkorde ersetzen die Terz durch eine Sekunde (Sus2) oder Quarte (Sus4). Diese Akkorde haben einen offenen und spannungsreichen Klang. Ein Csus2-Akkord besteht aus den Tönen C, D und G, ein Csus4-Akkord aus C, F und G.
Dominantseptakkorde:
Dominantseptakkorde bestehen aus einem Dur-Dreiklang und einer kleinen Septime. Sie haben eine starke Spannung und verlangen nach einer Auflösung. Ein G7-Akkord (G-Dur mit kleiner Septime) besteht aus den Tönen G, H, D und F.
Mollseptakkorde:
Mollseptakkorde bestehen aus einem Moll-Dreiklang und einer kleinen Septime. Sie haben einen weichen, aber leicht spannungsvollen Klang. Ein Am7-Akkord (A-Moll mit kleiner Septime) besteht aus den Tönen A, C, E und G.
Durmaj7-Akkorde:
Durmaj7-Akkorde bestehen aus einem Dur-Dreiklang und einer großen Septime. Sie haben einen warmen und sanften Klang. Ein Cmaj7-Akkord (C-Dur mit großer Septime) besteht aus den Tönen C, E, G und H.
Akkordnotation
Akkorde werden durch eine Kombination von Buchstaben und Zahlen notiert. Der Buchstabe gibt den Grundton an, während die Zahlen und Symbole zusätzliche Informationen über die Struktur des Akkords liefern.
Buchstabensystem:
Das Buchstabensystem ist die gebräuchlichste Methode zur Notation von Akkorden. Der Buchstabe repräsentiert den Grundton des Akkords (z. B. C für einen C-Dur-Akkord, Am für einen A-Moll-Akkord).
Symbole und Zahlen:
Symbole und Zahlen werden verwendet, um die spezifische Struktur eines Akkords anzugeben. Ein „m“ nach dem Grundton zeigt einen Moll-Akkord an (z. B. Em für E-Moll), während ein „7“ eine Septime hinzufügt (z. B. G7 für G-Dominantseptakkord).
Akkordfolgen
Akkordfolgen, auch Progressionen genannt, sind Abfolgen von Akkorden, die eine harmonische Struktur innerhalb eines Musikstücks bilden. Eine der bekanntesten Akkordfolgen ist die I-IV-V Progression, die in vielen Musikstilen weitverbreitet ist.
- I-IV-V Progression: Die I-IV-V Progression ist eine der grundlegendsten und häufigsten Akkordfolgen in der westlichen Musik. In C-Dur besteht diese Progression aus den Akkorden C (I), F (IV) und G (V). Diese Abfolge erzeugt eine starke harmonische Bewegung und wird häufig in Pop-, Rock- und Bluesmusik verwendet.
- II-V-I Progression: Die II-V-I Progression ist eine Standardakkordfolge im Jazz. In C-Dur besteht diese Progression aus den Akkorden Dm7 (II), G7 (V) und Cmaj7 (I). Diese Folge schafft eine harmonische Spannung und Auflösung, die charakteristisch für viele Jazzstücke ist.
- I-V-vi-IV Progression: Die I-V-vi-IV Progression ist eine weitere weitverbreitete Akkordfolge, insbesondere in der Popmusik. In C-Dur besteht diese Progression aus den Akkorden C (I), G (V), Am (vi) und F (IV). Diese Folge erzeugt eine eingängige und leicht zugängliche Harmonie.
Funktionen von Akkorden
Akkorde haben innerhalb eines musikalischen Kontextes unterschiedliche Funktionen. Diese Funktionen sind wichtig für das Verständnis der harmonischen Struktur eines Musikstücks.
- Tonika: Die Tonika ist der Grundakkord eines Stücks und repräsentiert die Haupttonart. Sie hat eine stabilisierende Funktion und wird oft am Anfang und Ende eines Stücks verwendet. In C-Dur ist der C-Dur-Akkord die Tonika.
- Dominante: Die Dominante ist der fünfte Akkord in der Tonleiter und erzeugt eine Spannung, die nach einer Auflösung zur Tonika verlangt. In C-Dur ist der G-Dur-Akkord die Dominante.
- Subdominante: Die Subdominante ist der vierte Akkord in der Tonleiter und hat eine vorbereitende Funktion, die zur Dominante führt. In C-Dur ist der F-Dur-Akkord die Subdominante.
Anwendung von Akkorden auf der Gitarre
Auf der Gitarre können Akkorde in verschiedenen Positionen und Voicings gespielt werden. Die häufigsten Akkordtypen für Gitarristen sind offene Akkorde und Barré-Akkorde.
Offene Akkorde:
Offene Akkorde verwenden eine Kombination aus gegriffenen und offenen Saiten und sind besonders für Anfänger geeignet. Beispiele für offene Akkorde sind C-Dur, G-Dur und D-Dur.
Barré-Akkorde:
Barré-Akkorde verwenden den Zeigefinger, um mehrere Saiten gleichzeitig zu greifen, und ermöglichen das Spielen von Akkorden in verschiedenen Positionen auf dem Griffbrett. Barré-Akkorde sind vielseitig und können in verschiedenen Tonarten leicht verschoben werden. Beispiele für Barré-Akkorde sind F-Dur und B-Moll.
Erweiterte Akkorde und Voicings
Erweiterte Akkorde enthalten zusätzliche Töne, die über den Grund-Dreiklang hinausgehen, und bieten eine größere harmonische Vielfalt.
Neun-Akkorde:
Neun-Akkorde fügen dem Grund-Dreiklang eine None (die neunte Note der Tonleiter) hinzu. Ein C9-Akkord besteht aus den Tönen C, E, G, Bb und D.
Elf-Akkorde:
Elf-Akkorde fügen dem Grund-Dreiklang eine Quarte (die elfte Note der Tonleiter) hinzu. Ein C11-Akkord besteht aus den Tönen C, E, G, Bb, D und F.
Dreizehn-Akkorde:
Dreizehn-Akkorde fügen dem Grund-Dreiklang eine Sexte (die dreizehnte Note der Tonleiter) hinzu. Ein C13-Akkord besteht aus den Tönen C, E, G, Bb, D, F und A.
Harmonische Analyse
Die harmonische Analyse ist das Studium der Struktur und Funktion von Akkorden innerhalb eines Musikstücks. Diese Analyse hilft Musikern zu verstehen, wie Akkorde verwendet werden, um melodische und harmonische Spannung und Entspannung zu erzeugen.
- Funktionale Harmonielehre: Die funktionale Harmonielehre untersucht die Beziehungen zwischen Akkorden und ihre Funktionen innerhalb eines harmonischen Kontextes. Diese Theorie klassifiziert Akkorde als Tonika, Dominante oder Subdominante und analysiert ihre Rolle in der Musik.
- Romanumerale Analyse: Die Romanumerale Analyse verwendet römische Ziffern, um die Position und Funktion von Akkorden in einer Tonleiter zu beschreiben. Zum Beispiel repräsentiert „I“ die Tonika, „V“ die Dominante und „IV“ die Subdominante.
Praktische Tipps zum Akkordspiel
Das Spielen und Lernen von Akkorden erfordert Übung und Geduld. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können, Ihre Fähigkeiten zu verbessern:
- Übung mit Metronom: Das Üben mit einem Metronom hilft, das Timing und den Rhythmus zu verbessern. Beginnen Sie langsam und steigern Sie allmählich das Tempo, um die Genauigkeit zu gewährleisten.
- Akkordwechsel: Das Üben schneller und flüssiger Akkordwechsel ist entscheidend für das Spielen von Akkordfolgen. Üben Sie die häufigsten Akkordwechsel wie G-Dur zu C-Dur oder A-Moll zu E-Dur.
- Fingersätze: Achten Sie auf die richtigen Fingersätze für verschiedene Akkorde, um effizientes und komfortables Spielen zu gewährleisten. Vermeiden Sie unnötige Bewegungen und halten Sie die Finger so nah wie möglich am Griffbrett.
Berühmte Akkordfolgen in der Musikgeschichte
Viele berühmte Songs sind durch ihre einzigartigen Akkordfolgen bekannt geworden. Hier sind einige Beispiele:
- „Let It Be“ – The Beatles: Die Akkordfolge C-G-Am-F in „Let It Be“ ist ein klassisches Beispiel für eine eingängige und emotionale Progression.
- „Hotel California“ – Eagles: Die komplexe Akkordfolge in „Hotel California“ (Bm-F#-A-E-G-D-Em-F#) schafft eine dichte und mysteriöse Atmosphäre.
- „Wonderwall“ – Oasis: Die Akkordfolge Em7-G-Dsus4-A7sus4 in „Wonderwall“ ist ikonisch und leicht erkennbar.
Guitar Chords Online
Fazit: Akkorde
Akkorde sind das Rückgrat der harmonischen Struktur in der Musik. Das Verständnis ihrer Typen, Funktionen und Anwendungen ist entscheidend für jeden Musiker, insbesondere für Gitarristen. Durch das Studium und die Praxis der Akkorde können Gitarristen ihre musikalischen Fähigkeiten erweitern und kreativere und ausdrucksstärkere Musik schaffen.
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