Capo Capodaster Gitarre
Capo Capodaster
Ein Capo, kurz für „Capotasto“ (italienisch für „Kopf des Griffbretts“), ist ein kleines Gerät, das auf das Griffbrett einer Gitarre geklemmt wird, um die Saiten zu verkürzen und somit die Tonhöhe zu erhöhen. Dieses einfache, aber vielseitige Werkzeug wird von Gitarristen aller Stilrichtungen und Fähigkeiten verwendet, um das Spielen zu erleichtern und musikalische Möglichkeiten zu erweitern. Capo***
Geschichte des Capos
Der Capo hat eine lange und interessante Geschichte. Die frühesten Formen des Capos stammen aus dem 18. Jahrhundert und wurden hauptsächlich in der europäischen Volksmusik verwendet. Diese ersten Capos waren oft aus Holz und wurden mit einem Riemen oder einer Klammer befestigt. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Materialien und Designs weiter, um die Handhabung zu verbessern und den Klang der Gitarre zu optimieren.
Funktionsweise eines Capos
Ein Capo funktioniert, indem er auf das Griffbrett der Gitarre geklemmt wird und alle Saiten gleichzeitig auf einen bestimmten Bund drückt. Dies verkürzt die schwingende Länge der Saiten und erhöht ihre Tonhöhe. Im Wesentlichen verschiebt der Capo den „Nullbund“ der Gitarre, wodurch der Gitarrist in verschiedenen Tonarten spielen kann, ohne die Fingersätze ändern zu müssen.
Zum Beispiel, wenn ein Capo auf den zweiten Bund gesetzt wird, klingen die Saiten zwei Halbtöne höher. Ein offenes E-Dur-Akkord wird dann zu einem F#-Dur-Akkord, ein A-Moll-Akkord zu einem B-Moll-Akkord, und so weiter.
Anwendungsmöglichkeiten
- Transponieren:
Eine der häufigsten Anwendungen eines Capos ist das Transponieren von Musikstücken. Dies ist besonders nützlich, wenn ein Sänger den Song in einer anderen Tonart singen möchte. Anstatt die Akkorde zu ändern, kann der Gitarrist einfach den Capo auf den entsprechenden Bund setzen. - Offene Akkorde:
Der Capo ermöglicht es Gitarristen, offene Akkorde in höheren Tonlagen zu spielen. Offene Akkorde haben einen charakteristischen Klang, der oft reicher und resonanter ist als Barré-Akkorde. Mit einem Capo kann dieser Klang beibehalten werden, während die Tonart geändert wird. - Klangfarbe und Dynamik:
Ein Capo kann auch verwendet werden, um die Klangfarbe und Dynamik eines Stückes zu verändern. Durch das Verschieben des Capos auf verschiedene Bünde kann der Gitarrist unterschiedliche Klangfarben und Stimmungen erzeugen.
Typen von Capos
Es gibt verschiedene Typen von Capos, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben:
- Federgespannte Capos:
Diese sind die am häufigsten verwendeten Capos. Sie sind einfach zu bedienen und ermöglichen ein schnelles Auf- und Absetzen. Der Nachteil ist, dass sie manchmal nicht gleichmäßig genug drücken, was zu verstimmten Saiten führen kann. - Schraubcapos:
Diese Capos haben eine Schraube, die das Anpressen der Saiten reguliert. Sie bieten eine gleichmäßigere Spannung und sind oft zuverlässiger in Bezug auf die Stimmstabilität. Allerdings sind sie etwas langsamer zu bedienen als federgespannte Modelle. - Gurt-Capos:
Diese traditionellen Capos bestehen aus einem Riemen und einer Klammer. Sie sind weniger gebräuchlich, bieten aber eine gleichmäßige Spannung und sind oft günstiger. - Roller-Capos:
Diese Capos haben kleine Rollen, die es ermöglichen, den Capo schnell entlang des Griffbretts zu verschieben. Sie sind besonders nützlich für Live-Performances, wo schnelle Änderungen erforderlich sind.
Verwendung und Techniken
- Schnelle Tonartwechsel:
In Live-Situationen kann ein Capo schnelle Tonartwechsel ermöglichen, was besonders in Sets mit mehreren Songs in verschiedenen Tonarten hilfreich ist. - Fingerpicking und Arpeggios:
Ein Capo kann beim Fingerpicking und bei Arpeggios eine große Hilfe sein, da er es ermöglicht, die typischen offenen Akkordformen beizubehalten und dennoch in verschiedenen Tonarten zu spielen. - Capo-Kompositionen:
Viele Songwriter verwenden Capos, um neue Ideen zu entwickeln und interessante Akkordfolgen zu schaffen. Der Capo kann kreative Prozesse unterstützen, indem er neue Klänge und Möglichkeiten eröffnet.
Capo-Technik und Pflege
- Richtige Platzierung:
Um die beste Klangqualität zu erzielen, sollte der Capo nahe am Bunddraht platziert werden, ohne ihn zu berühren. Dies minimiert Schnarren und Verstimmungen. - Wartung:
Ein Capo sollte regelmäßig gereinigt und überprüft werden, um sicherzustellen, dass er richtig funktioniert. Verschmutzungen und Abnutzung können die Effektivität beeinträchtigen.
Capos und verschiedene Gitarrenarten
- Akustische Gitarren:
Capos sind besonders bei akustischen Gitarren beliebt, da sie die Resonanz und den vollen Klang offener Akkorde in höheren Tonlagen beibehalten. - Elektrische Gitarren:
Auch bei elektrischen Gitarren sind Capos weitverbreitet, insbesondere bei Genres wie Rock und Pop, wo schnelle Tonartwechsel und kreative Akkordvariationen gefragt sind. - 12-saitige Gitarren:
Bei 12-saitigen Gitarren können Capos die Handhabung und Spielbarkeit erheblich erleichtern, indem sie die Spannung der Saiten reduzieren und die Finger entlasten.
Berühmte Gitarristen und ihre Capo-Nutzung
Viele berühmte Gitarristen haben den Capo als wesentlichen Bestandteil ihres Spiels genutzt:
- Bob Dylan:
Dylan verwendet oft Capos, um seine charakteristischen offenen Akkorde in verschiedenen Tonarten zu spielen, was zu seinem einzigartigen Klang beiträgt. - James Taylor:
Taylor ist bekannt für sein Fingerpicking und nutzt Capos, um seine komplexen Arrangements zu erleichtern und die harmonischen Möglichkeiten zu erweitern. - Keith Richards:
Der Rolling Stones-Gitarrist setzt häufig Capos ein, um seine typischen Open-G-Tuning-Riffs zu spielen.
Fazit: Capo
Der Capo ist ein vielseitiges und unverzichtbares Werkzeug für Gitarristen aller Stilrichtungen und Fähigkeiten. Ob beim Transponieren, zum Erzielen spezieller Klänge oder zur Erleichterung komplexer Spieltechniken – der Capo eröffnet eine Welt musikalischer Möglichkeiten. Seine lange Geschichte und kontinuierliche Entwicklung spiegeln seine Bedeutung in der Musik wider. Jeder Gitarrist sollte die verschiedenen Capotypen und deren Anwendungsmöglichkeiten kennen und nutzen, um das volle Potenzial dieses kleinen, aber mächtigen Werkzeugs auszuschöpfen.
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