Übermäßige Akkorde auf der Gitarre
Übermäßige Akkorde
Übermäßige Akkorde (z.B. C+ auch Caug oder C#5 genannt) sind eine spezielle Art von Akkorden in der Musiktheorie. Sie zeichnen sich durch die Erhöhung der Quinte um einen Halbtonschritt im Vergleich zu Dur- und Mollakkorden aus. Diese Akkorde verleihen der Harmonie eine einzigartige Spannung und können in verschiedenen musikalischen Kontexten eingesetzt werden, um besondere klangliche Effekte zu erzeugen. Guitar Chords Online
Inhalt
Definition von übermäßigen Akkorden
Übermäßige Akkorde bestehen aus den gleichen Grundbausteinen wie Dur- und Mollakkorde, nämlich der Grundnote, der Terz und der Quinte. Der wesentliche Unterschied liegt jedoch in der Tonhöhe der Quinte. Während Dur- und Mollakkorde eine reine oder verminderte Quinte haben, wird die Quinte in einem übermäßigen Akkord um einen Halbtonschritt erhöht. Dies führt zu einem charakteristischen dissonanten Klang, der eine gewisse Spannung erzeugt. In der Musiktheorie bedeutet dies, dass ein übermäßiger Akkord die folgende Struktur aufweist:
- Grundnote (Root): Der Ausgangspunkt des Akkords.
- Große Terz (Major Third): Ein Intervall von vier Halbtönen über der Grundnote.
- Übermäßige Quinte (Augmented Fifth): Ein Intervall von acht Halbtönen über der Grundnote, welches einen Halbton über der reinen Quinte liegt.
Zum Beispiel, im Fall eines C-übermäßigen Akkords (C+), sind die Töne C, E und G♯. Der Ton G♯ (anstatt G) ist der entscheidende Ton, der dem Akkord seinen übermäßigen Charakter verleiht. Musiktheorie***
Intervalle und Aufbau
Um einen übermäßigen Akkord zu bilden, nehmen wir einen Dur-Akkord und erhöhen die Quinte um einen Halbton. Schauen wir uns ein Beispiel an: C-Dur-Akkord: C – E – G. C-übermäßiger Akkord (C+): C – E – G#
Das übermäßige Intervall (die Quinte) erzeugt die zusätzliche Spannung im Akkord. Diese Spannung verleiht dem Akkord seine einzigartige Klangfarbe und macht ihn besonders nützlich für Modulationen und besondere musikalische Effekte.
Struktur von übermäßigen Akkorden
Um einen übermäßigen Akkord zu bilden, nehmen wir zunächst die Grundnote (beispielsweise C) und fügen dann die große Terz (beispielsweise E) und die übermäßige Quinte (beispielsweise G♯) hinzu. Die Formel für einen übermäßigen Akkord lautet also: Grundnote + große Terz + übermäßige Quinte. Die erhöhte Quinte ist das charakteristische Merkmal, das einen übermäßigen Akkord von anderen Akkordtypen unterscheidet.
Verwendung von übermäßigen Akkorden
Übermäßige Akkorde werden oft als harmonische Farbtupfer in der Musik eingesetzt, um Spannung zu erzeugen oder um eine Wendung oder Überraschung in einer Akkordfolge einzubringen. Sie können auch verwendet werden, um bestimmte Emotionen oder Stimmungen hervorzurufen, je nach Kontext und musikalischer Ausdruckskraft. Hier sind einige typische Anwendungen:
- Jazz: In der Jazzmusik sind übermäßige Akkorde häufig in Akkordprogressionen und Improvisationen zu finden. Sie verleihen der Musik eine zusätzliche Dimension und erzeugen komplexe, interessante Harmonien.
- Blues und Funk: In diesen Musikstilen wird der übermäßige Akkord oft verwendet, um eine besondere Würze hinzuzufügen und die Rhythmik zu betonen.
- Experimentelle Musik: Übermäßige Akkorde bieten eine breite Palette an klanglichen Möglichkeiten und werden oft in der experimentellen Musik verwendet, um unkonventionelle und kreative Klänge zu erzeugen.
Beispiele für Songs mit übermäßigen Akkorden
Viele bekannte Songs nutzen übermäßige Akkorde, um ihren einzigartigen Klang zu erzielen. Hier sind einige Beispiele:
- „Oh! Darling“ von The Beatles: Dieser Song verwendet einen übermäßigen Akkord, um eine besondere emotionale Tiefe zu erreichen.
- „Maria“ aus West Side Story: Der Einsatz übermäßiger Akkorde in diesem Stück verstärkt die dramatische Wirkung der Musik.
- „Something“ von The Beatles: In diesem Song tragen übermäßige Akkorde zur reichen harmonischen Textur bei. Musiktheorie***
Übermäßige Akkorde und Musiktheorie
Das Verständnis übermäßiger Akkorde erfordert ein grundlegendes Wissen der Musiktheorie, insbesondere der Intervalltheorie und der Akkordstrukturen. Hier sind einige wichtige theoretische Konzepte:
- Erweiterte Akkorde: Übermäßige Akkorde sind oft Teil erweiterter Akkordstrukturen, die zusätzliche Töne wie Septimen, Nonen und andere Intervalle enthalten.
- Harmonische Funktionen: Übermäßige Akkorde können als Dominanten verwendet werden, um zur Tonika zu führen, oder als Zwischendominanten, um Modulationen zu unterstützen.
- Modulation: Übermäßige Akkorde sind nützlich, um von einer Tonart in eine andere zu modulieren, da sie eine starke Auflösungstendenz haben.
Praktische Umsetzung von übermäßigen Akkorden
- Das Spielen von übermäßigen Akkorden auf der Gitarre erfordert einige spezifische Techniken, um sicherzustellen, dass der Klang klar und präzise ist. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
- Griffmuster: Übermäßige Akkorde erfordern oft besondere Griffmuster auf der Gitarre, um alle erforderlichen Töne sauber zu greifen. Es ist wichtig, die Finger so zu positionieren, dass sie die richtigen Noten auf den Saiten treffen, ohne benachbarte Saiten zu dämpfen.
- Fingerpositionierung: Die Positionierung der Finger ist entscheidend, um die Quinte des übermäßigen Akkords zu betonen. Stelle sicher, dass der Finger, der die Quinte greift, fest genug auf die Saite gedrückt wird, um eine klare und deutliche Klangqualität zu erzielen.
- Arpeggien: Arpeggien, bei denen die Noten des Akkords einzeln nacheinander gespielt werden, können verwendet werden, um die Dissonanz und den einzigartigen Klang eines übermäßigen Akkords zu betonen. Übe das Spielen von Arpeggien, um die Tonhöhe jedes einzelnen Tons im Akkord zu verfeinern.
- Kombination mit anderen Akkorden: Übermäßige Akkorde können mit anderen Akkorden kombiniert werden, um interessante Harmonien und Klangfarben zu erzeugen. Experimentiere mit verschiedenen Akkordfolgen und Progressionen, um zu sehen, wie sich übermäßige Akkorde in deine Musik einfügen. Musiktheorie***
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