Bouzouki Instrument
BOUZOUKI
Die Bouzouki ist ein langhalsiges Saiteninstrument, das zur Familie der Lauteninstrumente gehört. Sie ist vorwiegend in der griechischen Musik und der keltischen Folkmusik verbreitet, wo sie mit ihrem markanten Klang sowohl melodische Linien als auch rhythmische Begleitungen ermöglicht. Die Bouzouki besitzt in ihrer klassischen Form ein birnenförmiges Resonanzgehäuse und ist mit Doppelsaiten bestückt, die für ihren charakteristischen, schimmernden Ton sorgen. Das Instrument hat eine lange Tradition, die von der griechischen Volksmusik bis in moderne Musikstile wie Rock und Fusion reicht. Besonders in der Rebetiko-Musik, der traditionellen griechischen Musikform, spielt die Bouzouki eine zentrale Rolle.
Inhalt
Geschichte der Bouzouki
Ursprung und frühe Vorläufer
Die Ursprünge der Bouzouki lassen sich bis ins antike Griechenland zurückverfolgen, wo ähnliche Lauteninstrumente wie die Pandoura verwendet wurden. Dieses Instrument war ein Vorläufer vieler orientalischer und mediterraner Saiteninstrumente. Später beeinflussten auch osmanische Lauten, wie die Saz, die Entwicklung der Bouzouki.
Die moderne Bouzouki in Griechenland
Die moderne Bouzouki, wie wir sie heute kennen, entstand im 19. Jahrhundert in Griechenland. Sie wurde vor allem von griechischen Musikern der Arbeiterklasse gespielt, die Rebetiko-Musik entwickelten. Diese Musikrichtung, oft als „griechischer Blues“ bezeichnet, war geprägt von Themen wie Liebe, Schmerz und dem alltäglichen Leben. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Bouzouki weiterentwickelt und gewann zunehmend an Popularität. Musiker begannen, das Instrument technisch zu verfeinern und die Saitenanzahl anzupassen, wodurch sich verschiedene Varianten der Bouzouki entwickelten.
Die Einführung der Bouzouki in Irland
In den 1960er Jahren gelangte die Bouzouki durch Musiker wie Johnny Moynihan und Andy Irvine nach Irland. Dort wurde sie in die keltische Folkmusik integriert, wo sie sich zu einer eigenen Variante entwickelte – der sogenannten Irish Bouzouki. Diese irische Form unterscheidet sich durch ihre flachere Korpusform und eine andere Stimmung, was sie besser für rhythmische Begleitungen und harmonische Ergänzungen geeignet macht.
Bauweise und Varianten der Bouzouki
Die Bouzouki ist ein Zupfinstrument mit folgenden charakteristischen Merkmalen: Resonanzkörper: Der Korpus der klassischen griechischen Bouzouki ist birnenförmig und häufig aus Holz wie Ahorn oder Walnuss gefertigt. Die Vorderseite (Decke) besteht meist aus Fichtenholz. Hals und Griffbrett: Der Hals der Bouzouki ist lang und dünn, ähnlich wie bei der Mandoline. Das Griffbrett ist oft mit Bünden versehen, die den Tonabstand der Halbtöne ermöglichen. Saiten: Die Bouzouki hat typischerweise doppelte Saitenchöre, die zu Paaren gestimmt sind. Dadurch entsteht ein voller, schimmernder Klang. Mechanik: Die Saiten werden mit Wirbeln gespannt, die am Kopf des Instruments befestigt sind.
Die griechische Bouzouki
Es gibt zwei Haupttypen der griechischen Bouzouki: Die 6-saitige Bouzouki (Trichordo): Sie besitzt 3 Saitenpaare und ist die traditionellere Variante. Ihre Stimmung ist überwiegend D-A-D. Die 8-saitige Bouzouki (Tetrachordo): Diese modernere Variante verfügt über 4 Saitenpaare. Sie wird häufig in C-F-A-D gestimmt und ermöglicht komplexere Harmonien und Akkordfolgen.
Die irische Bouzouki
Die irische Bouzouki unterscheidet sich in mehreren Punkten von der griechischen Variante: Flacherer Korpus: Während die griechische Bouzouki einen bauchigen Korpus hat, besitzt die Irish Bouzouki eine flachere Form, ähnlich der Mandola oder der Gitarre. Stimmung: Die gängigsten Stimmungen der Irish Bouzouki sind G-D-A-D oder D-A-D-G. Spielweise: In der irischen Musik wird die Bouzouki häufig als Rhythmus- oder Begleitinstrument eingesetzt, während die griechische Bouzouki mehr melodische Linien übernimmt.
Spieltechnik der Bouzouki
Das Spielen der Bouzouki erfordert Präzision und Technik. Die wichtigsten Spieltechniken sind: Melodiespiel: Durch die langen Saiten und die hohe Bundzahl eignet sich die Bouzouki hervorragend für schnelle, melodische Läufe und Verzierungen. Tremolo-Technik: Eine typische Spieltechnik in der griechischen Musik ist das Tremolo, bei dem eine Note durch schnelles Hin- und Herzupfen wiederholt gespielt wird. Akkordbegleitung: Vor allem in der irischen Musik wird die Bouzouki häufig zur Begleitung von Melodien eingesetzt. Offene Akkorde und rhythmische Muster sind dabei besonders verbreitet. Plektra: Für die Bouzouki wird meist ein Plektrum verwendet, um die Saiten anzuschlagen und einen klaren, durchdringenden Klang zu erzeugen.
Die Bouzouki in der Musik
Griechische Musik
In der griechischen Musik ist die Bouzouki das dominierende Instrument der Rebetiko-Tradition. Später fand sie ihren Platz in der populären Musik Griechenlands, insbesondere im Laïká-Genre. Berühmte Musiker wie Manolis Hiotis und Vassilis Tsitsanis prägten das Spiel der Bouzouki und entwickelten neue Techniken.
Keltische Folkmusik
In der irischen und schottischen Musik wird die Bouzouki hauptsächlich zur rhythmischen Begleitung eingesetzt. Musiker wie Donal Lunny und Andy Irvine trugen dazu bei, die Irish Bouzouki zu einem zentralen Bestandteil der Folkmusik zu machen.
Moderne Musikstile
Die Bouzouki hat ihren Weg auch in andere Musikrichtungen gefunden, darunter Rock, Fusion und Weltmusik. Bands wie Led Zeppelin und Künstler wie Rory Gallagher integrierten die Bouzouki in ihre Arrangements und erweiterten so ihr Klangspektrum.
Pflege und Wartung der Bouzouki
Wie bei anderen Saiteninstrumenten ist eine sorgfältige Pflege der Bouzouki essenziell: Saitenwechsel: Die Saiten regelmäßig wechseln, um einen klaren Klang zu gewährleisten. Klimaschutz: Holz ist empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Das Instrument sollte daher in einer geeigneten Hülle oder einem Koffer gelagert werden. Reinigung: Griffbrett und Korpus regelmäßig mit einem trockenen Tuch reinigen, um Staub und Schmutz zu entfernen.
Fazit: Bouzouki Instrument
Die Bouzouki ist ein faszinierendes Instrument mit einer reichen Geschichte und kulturellen Bedeutung. Sie verbindet melodische Ausdruckskraft mit rhythmischer Stabilität und ist sowohl in der griechischen Musik als auch in der keltischen Folklore fest verankert. Ihre verschiedenen Varianten bieten vielseitige Möglichkeiten für Musiker, sei es in traditionellen oder modernen Genres. Ob als Soloinstrument oder in der Begleitung – die Bouzouki beeindruckt durch ihren charakteristischen Klang und ihre klangliche Flexibilität, die sie zu einem wichtigen Bestandteil der globalen Musiklandschaft macht.
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